Für den geplanten Ausbau der straßenbegleitenden Passage setzt die Stadt auf die große Variante. Diese sorgt allerdings für Diskussionen. Der Ausbau des Radwegs auf der Barleber Straße zwischen Klosterwuhne und Ziolkowskistraße sorgt weiter für Diskussionen im Stadtrat. Zuletzt ging es im Ausschuss für Finanzen und Grundstücke heiß her – vor allem um Kosten, Varianten und die Frage: Wie viele Parkplätze müssen eigentlich dran glauben?
Grund für das Ansinnen, hier zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro zu investieren: Die alten Radwege entsprechen nicht mehr den heutigen Regeln. Drei Varianten standen zur Wahl. Die von der Verwaltung bevorzugte Variante setzt auf den Ausbau auf beiden Seiten. Alternativen sehen nur einen Radweg auf der Ost- oder auf der Westseite der Straße vor. Der dann aber breit genug für beide Fahrtrichtungen sein müsste. Der Kostenpunkt der von der Verwaltung favorisierten Variante: rund 1,93 Millionen Euro. Genutzt werden sollen 90 Prozent Förderung. Sollte die Förderung ausbleiben, müsste nach Alternativen gesucht werden – andernfalls soll das Projekt auf Eis gelegt werden.
Diskussion im Finanzausschuss
Durchwinken mochte der Finanzausschuss den Vorschlag nicht: CDU-Stadtrat Manuel Rupsch hakte nach: „Wie viele Parkplätze fallen bei der Variante weg?“ Die Antwort: 54 Stellplätze. Dies sei angesichts vieler anderer Stellplätze in dem Gebiet vertretbar, auch habe ein Vor-Ort-Termin gezeigt, dass nie alle Plätze ausgelastet seien. Der Vorteil dieser Variante: Nur ein Baum müsste für den Weg weichen.
So recht daran glauben, dass es im Quartier Stellplätze in Hülle und Fülle gäbe, mag Manuel Rupsch nicht: „Zu welcher Zeit wurde denn da gezählt? Doch nicht etwa tagsüber, wenn die Menschen mit dem Auto zur Arbeit gefahren sind?“
Und auch SPD-Stadtrat Norman Belas sieht diesen Punkt kritisch: Warum diese Variante als Vorzug gewählt wurde, nicht aber die Alternative mit einem beidseitigen Radweg östlich der Straßenbahnstrecke. Hier falle kein Parkplatz weg, und billiger ist sie obendrein. Gegen diese Variante spricht, dass der Radweg von den Wohnblöcken westlich der Barleber Straße kaum zu erreichen wäre. Zwar werde mit ihr die Baumallee entlang der Barleber Straße erhalten, doch direkt am Weg an der Straßenbahntrasse müssten mehr als zehn Bäume gefällt werden. AfD-Rat Julian Reek stellt derweil die Notwendigkeit des Radwegs infrage. „Hier herrscht viel Autoverkehr, aber die Zahl der Radfahrer ist überschaubar. Brauchen wir also den Radweg wirklich?“, so seine Frage.
Trotz aller Argumente aus der Stadtverwaltung: Am Ende lehnte der Finanzausschuss mit drei Ja- und fünf Nein-Stimmen den vorgeschlagenen Ausbau ab. Zuvor hatten jedoch Umwelt- und Bauausschuss bereits der Vorzugsvariante einstimmig zugestimmt. Jetzt ist der Stadtrat am Zuge: Die endgültige Entscheidung fällt in der Sitzung am Donnerstag. Im Stadtteil selbst bleibt die Frage, warum beispielsweise bei dem erwähnten Ortstermin nicht Vertreter und Akteure aus dem Stadtteil einbezogen wurden?
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