An der Hans-Grundig-Straße werden Heizungsleitungen erneuert. Das bedeutet für 40 Haushalte harte Einschnitte.
In der Hans-Grundig-Straße 11 herrscht Ärger bei den Bewohnern. Dort werden aktuell Sanitäranlagen saniert und die Heizungsleitungen erneuert. 40 Wohneinheiten befinden sich in diesem Haus, drei Wohnungen sind derzeit nicht bewohnt. So wirklich gemütlich sehen derzeit aber auch viele vermietete Wohnungen nicht aus. Mit den Arbeiten im Haus kommt es zu Dreck und Lärm. „Diese Maßnahme ist technisch- und sicherheitsrelevant und dient der langfristigen Aufrechterhaltung einer zuverlässigen Trinkwasser- und Heizungsversorgung sowie einer grundsätzlich besseren Energieeffizienz“, teilt Torsten Prusseit, Prokurist und Abteilungsleiter Unternehmensentwicklung der Wobau mit. Dass die Maßnahmen notwendig sind, bezweifeln auch die Anwohner nicht, teilen aber ihren Unmut mit. Vielmehr fühlen sie sich nicht ausreichend informiert, wie sich die Bauarbeiten im Haus auf ihre individuelle Lage auswirken. Für mehrere Wochen leben sie auf einer Baustelle. „Überall ist Staub, teilweise sind große Löcher im Boden“, sagt Ingo Künzel. Für Nachbarin Anja Buchwald ist er für die Bauzeit zum Aufpasser ihrer Wohnung geworden. „Wir sollen für die Bauarbeiter die Türen offenlassen. Aber ich gehe Vollzeit arbeiten, bin Pflegefachkraft. Da habe ich schon Angst um meine Sachen, die ich in der Wohnung habe“, sagt die alleinerziehende Mutter des vierjährigen Ben Luca. Die Löcher, die während der Arbeiten im Boden entstehen, seien außerdem für ihr Kind gefährlich. Leicht könnte ein Kind beim Spielen dort hineingeraten oder feststecken.
„Tatsächlich müssen während der Arbeiten die Wohnungstüren offen beziehungsweise zugänglich sein, um den Handwerkern den Zugang zu den Versorgungssträngen zu ermöglichen“, bestätigt Torsten Prusseit. Die Sicherheit sei durch eine ständige Bauaufsicht gewährleistet.
Insgesamt etwa zwei Monate dauern die Bauarbeiten am Haus. Die Hausnummern 12 bis 14 der Hans-Grundig-Straße wurden bereits saniert. Die Dusch- und WC-Container stehen zwei Eingänge weiter an der Hans-Grundig-Straße. Diese müssen die Mieter zeitweise nutzen, wenn die Bäder aufgrund der Arbeiten nicht genutzt werden können.
Wenn die Wohnung nicht vollständig nutzbar ist, muss dann die volle Miete gezahlt werden? Noch hätten die betroffenen Mieter keine Mietminderung erhalten.
Dabei begannen die Arbeiten bereits Ende August und dauern noch bis voraussichtlich Ende Oktober. „Es wurde beziehungsweise wird eine angemessene Mietminderung vereinbart“, teilt Torsten Prusseit mit. „Auch jetzt noch können Mieter ihre Ansprüche geltend machen. Die Abrechnung erfolgt transparent und monatsgenau nach Abschluss der Maßnahme.“ So garantiere die Wobau „eine faire wirtschaftliche Berücksichtigung der individuellen Beeinträchtigungen“.
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