Kampf gegen die Bakterien

Die städtischen Strände am Neustädter See schlossen wegen Blaualgen schon mehrfach. Das STRANDPARX cable island bleibt geöffnet. Dahinter steckt jede Menge Pflege seitens der Betreiber. Die Stadt Magdeburg hatte Mitte Juni eine Warnung vor Blaualgen im Neustädter See herausgegeben und zuletzt sogar ein Badeverbot verhängt. Kurz vor dem Start der Sommerferien machten laut Ressortleiter Rico Löbelt viele Schulklassen Ausflüge in das Freizeitressort, um dort Wasserski zu fahren. Angst vor Blaualgen? Fehlanzeige. In Badehosen und Bikinis stürzten sich die Jugendlichen bereitwillig ins kühle Nass.

 

Bei Blaualgen handelt es sich nicht wirklich um Algen, sondern um sogenannte Cyanobakterien. Nach Angaben vom BUND können die bei hoher Konzentration im Wasser giftig sein und bei Menschen zu Erbrechen, Durchfall, Fieber oder Hautreizungen führen. Langanhaltend hohe Temperaturen, viel Sonne, wenig Wind und zusätzliche Nährstoffe durch landwirtschaftliche Düngung fördern ihr Wachstum. Am Neustädter See werden regelmäßig Wasserproben genommen, um die Qualität zu prüfen.

 

Dass das STRANDPARX Gelände von den Blaualgen eher weniger betroffen ist, habe mehrere Gründe und beruhe auf einem Gesamtkonzept. Einerseits gelange durch den Betrieb der Wassersportanlage mehr Sauerstoff in das Wasser als an anderen Stellen im See, was förderlich für die Bekämpfung der Bakterien sei. Zudem lege das Unternehmen viel Wert auf die Pflege des Neustädter Sees. Beispielsweise wird darauf geachtet, die Pflanzen am Ufer rechtzeitig zu beschneiden. Das ist ab März aufgrund der Brutzeit verboten. Wenn die Pflanzen unkontrolliert wachsen, gelangen zudem mehr Nährstoffe in das Gewässer – quasi Futter für die Blaualgen. Laut Ressortleiter Löbelt tragen am Strand zurückgelassener Müll und Essensreste ebenfalls zur Verschlechterung der Wasserqualität bei, wenn sie im See landen. Deswegen achteten die Mitarbeiter verstärkt auf die Sauberkeit. Regelmäßig fährt auch ein Mäh-Boot auf dem See. Das schneidet in einer bestimmten Wassertiefe die Pflanzen ab und transportiert sie über ein Förderband auf das Boot. Dann wird die Mahd zum Trocknen ans Ufer gebracht und später entsorgt. Das hat laut Löbelt nichts mit den Blaualgen zu tun, sorge aber für mehr Gleichgewicht im Wasser.

 

Das STRANDPARX-Areal soll in den kommenden Jahren deutlich erweitert werden. Dazu wurden große Flächen am Westufer erworben. Ein Bebauungsplan ist in Arbeit. Aktuell laufen bereits die baulichen Vorbereitungen für ein Café, was im Herbst eröffnen soll. Dazu werden unter anderem die Beachvolleyball-Felder, die bislang direkt am Seerundweg lagen, versetzt.

 

 

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