Sperrmüll vor der Haustür ist ein alltäglicher Anblick vor vielen Wohnhäusern. Klappt alles, wie es soll, wird dieser vom jeweiligen Mieter beim Städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb (SAB) vorher angemeldet und frühestens am Abend vor dem Abholtermin rausgestellt. Im Verlauf des Tages wird die Fuhre dann abgeholt. So können zweimal im Jahr bis zu zwei Kubikmeter (oder einmal bis zu vier Kubikmeter) sperrige Gegenstände kostenfrei entsorgt werden.
Das ist die Theorie. In der Praxis kommt es aber auch immer wieder vor, dass Mieter alte Möbel oder andere Haushaltsgegenstände, die sie nicht mehr brauchen, einfach vor die Tür stellen – und darauf hoffen, dass sich irgendwer darum kümmert. Im Zweifelsfall ist das der Vermieter, der die Kosten für die Entsorgung dann aber auf alle Mieter umlegt. Im Kannenstieg hatte das im Vorjahr vermehrt zu Mieterbeschwerden geführt, die das nicht länger hinnehmen wollten.
Investition von 20.000 Euro
Deshalb wurde jetzt in der Hans-Grundig-Straße, in Höhe der Hausnummer 14, Magdeburgs erstes Sperrmüll-Depot eingerichtet. In Kooperation mit dem SAB hat die kommunale Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) den neuen Sammelplatz auf einer ihrer Grünflächen angelegt. Laut Tobias Hoffmann, Leiter der Geschäftsstelle Nord, hat das Unternehmen dafür ungefähr 20.000 Euro investiert. Die Mieter der Zehngeschosser im Kannenstieg, die zur Wobau gehören, können nun auch dort ihren Sperrmüll abstellen – „einfach und unkompliziert“, so die Idee.
„Dazu müssen sie nur bei unserem Hausmeister einen Termin vereinbaren, damit er das Zugangstor aufschließt“, erklärt Hoffmann das Prozedere. Dieser meldet die Eingänge mitsamt Mieternamen dann dem SAB, der so kontrolliert, ob niemand die insgesamt vier kostenfreien Kubikmeter pro Jahr überschreitet. Für den Weg vom Hauseingang zum Sammelplatz gibt es beim Hausmeister eine Transporthilfe. Mit der Freigabe informiert die Wobau nun die gut 1270 Haushalte des Unternehmens im Stadtteil.
Für den SAB bringt der Sammelplatz auch Vorteile, wie dessen Leiter Andreas Stegemann erklärt: „Da die Sachen hier gesammelt werden, müssen wir seltener fahren und sparen dadurch Kosten.“ Zudem werde bereits auf dem Platz nach Metall, Holz und Elektro getrennt. Noch nutzbare Möbel würden verwertet.
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Bee (Mittwoch, 30 April 2025 13:19)
Ich hoffe sehr, dass die Benutzer dann den Termin auch beim Hausmeister ausmachen. Termine gibts ja auch bei der Abfallwirtschaft, und laut Medienberichten wurden diese gar nicht erst ausgemacht oder nicht eingehalten. Einzig die Abholung an einem Sammelplatz wird Zeit und Sprit für die Abfallwirtschaft sparen.