Zwei Wohnungsunternehmen reißen den Zaun zwischen ihren Häusern im Kannenstieg weg. Die Bewohner der Zehngeschosser sollen in einem Gartenprojekt zusammenfinden.
Der Zaun wurde teilweise entfernt! Die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) und die Wohnungsbaugenossenschaft MWG, erhoffen sich die Situation für die Mieter ihrer Häuser an der Otto-Nagel-Straße und Johannes-R.-Becher-Straße zu verbessern. Dort hatte es in der Vergangenheit immer wieder Kritik und Ärger gegeben, unter anderem wegen fehlender Aufenthaltsmöglichkeiten und zu viel Müll im gemeinsamen Innenhof.
Stattdessen wurden am Freitag acht große Hochbeete entlang der ehemaligen Grenze aufgebaut. Mit Unterstützung des Sozialunternehmens Ackerpause sollen die Mieter diese nun gemeinsam in einem Gartenprojekt bepflanzen und versorgen. Im Rahmen eines Frühlingsfests wurden dazu Paten gesucht, die auf jeweils ein Hochbeet ein besonderes Auge haben sollen. Am kommenden Dienstag werden dann die ersten Pflanzen beziehungsweise Samen mit den professionellen Acker-Coaches in die frisch eingefüllte Erde gesetzt.
„Wir wollen einfach mal sehen, wie es ankommt“, sagt Torsten Wiemann von der MWG. Man habe sich ein ähnliches Projekt in Hennigsdorf angeschaut. Das Wohnungsunternehmen dort habe positive Erfahrungen gemacht, erzählt er. Den Versuch lassen sich die beiden Unternehmen gut 16.000 Euro kosten. Dafür wurde auch ein eigenes Gartenhäuschen samt Wassertank angeschafft und aufgebaut, damit die Hochbeete auch bewässert werden können.
Sein Kollege von der Wobau, Tobias Hoffmann, spricht von einer „Aufwertung des Wohnumfelds mit einem sinnhaften, integrativen Projekt“ als einem der Ziele, die mit dem Ackerprojekt erreicht werden sollen. Zudem sollen der Zusammenhalt zwischen alten und neuen Nachbarn gestärkt und so die Integration gefördert werden. Zuvor waren auch schon die bislang getrennten Spielplatzflächen aufgewertet worden.
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